
Was sind Environmental Product Declarations (EPDs)?
Environmental Product Declarations (EPDs) sind heute ein unverzichtbarer Bestandteil des nachhaltigen Bauens, weit verbreitet und zunehmend vorgeschrieben, um sowohl Beschaffungsentscheidungen als auch Bewertungen der Gebäudeperformance zu unterstützen. Sie enthalten umfangreiche Daten über die Umweltwirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus, insbesondere über dessen Global Warming Potential (GWP) beziehungsweise dem gebunden Kohlenstoff der in CO₂-Äquivalenten angegeben wird.
Eine EPD bietet eine strukturierte und von unabhängiger Stelle verifizierte Zusammenfassung der Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Grundlage ist eine Life Cycle Assessment (LCA), die nach international anerkannten Methoden berechnet wird. In Großbritannien und der EU sind dafür insbesondere die Norm EN 15804 +A2, die die Regeln für Bauprodukt-EPDs definiert, sowie die ISO 14025 für Typ-III-Umweltdeklarationen maßgeblich. Ziel dieser Daten ist es, Bauprofis eine konsistente Grundlage für den Produktvergleich zu geben – sei es bei der Kaufentscheidung oder im Rahmen einer Whole-Life-Carbon-Bewertung. Da EPDs regelmäßig aktualisiert werden müssen, ist eine Revalidierung der Embodied-Carbon-Werte alle fünf Jahre verpflichtend. Für unsere eigenen Raised-Access-Floor-Lösungen nutzen wir die etablierte One Click LCA-Plattform als Grundlage unserer Lebenszyklusanalysen.
Warum sind EPDs so wichtig?
Im Hinblick auf die Erreichung der übergeordneten Nachhaltigkeitsziele der Branche gelten EPDs als entscheidend. Die Gesetzgebung im Vereinigten Königreich verschärft sich zunehmend, sodass transparente LCA-Berichte immer wichtiger werden. Dazu zählen etwa die in Entwicklung befindlichen Part-Z-Regelungen, die Whole-Life-Carbon-Bewertungen verpflichtend machen sollen, der Net Zero Carbon Building Standard sowie die Future Building Standard, die vermutlich noch stärker auf LCAs verweisen wird.
Auch im Planungsprozess spielt die Reduzierung des Embodied Carbon eine immer größere Rolle. Ein Beispiel hierfür ist die Whole Life-Cycle Carbon Assessment der Greater London Authority. Gerade in der Hauptstadt zielen die meisten kommerziellen Projekte heute auf hohe Nachhaltigkeitsbewertungen wie BREEAM Excellent oder Outstanding ab – und die Kennzahlen zum Embodied Carbon aus EPDs sind dabei ein zentraler Bewertungsfaktor.
Darüber hinaus ist ein klarer Trend erkennbar: Die Reduktion von CO₂-Emissionen im Bauwesen wird immer wichtiger, sodass die Bedeutung von Embodied-Carbon-Werten in naher Zukunft noch weiter zunehmen wird.

Warum ist das gebundene CO₂ eines Gebäudes so wichtig?
Beim CO₂-Fußabdruck eines Gebäudes spielen zwei Faktoren eine Rolle: das gebundene CO₂ und die betrieblichen Emissionen, also die Energie, die für den Betrieb benötigt wird.
Da Gebäude immer energieeffizienter werden und die Stromnetze zunehmend dekarbonisieren, verschiebt sich der Fokus: Das gebundene CO₂ macht künftig einen wesentlich größeren Anteil an den gesamten Lebenszyklusemissionen eines Gebäudes aus.
Der UK Green Building Council prognostiziert, dass bis 2035 mehr als die Hälfte der Emissionen im Bauwesen aus Materialien und Bauprozessen stammen wird.
Das bedeutet: Die Materialauswahl in der Planungs- und Beschaffungsphase wird entscheidender für die Klimabilanz eines Gebäudes sein als der spätere Energieverbrauch. Daher ist es essenziell, dass Fachleute die in EPDs ausgewiesenen Daten zum gebundenen CO₂ korrekt einordnen können, um die Emissionen so gering wie möglich zu halten.
Wie stellen EPDs Nachhaltigkeitsdaten dar?
EPDs folgen zwar einem einheitlichen Format, enthalten jedoch oft komplexe Fachsprache und detaillierte Datenmengen. Das erschwert insbesondere Nicht-Spezialisten den Vergleich und die Auswertung. Für die EU ist der Standard EN 15804 +A2 maßgeblich – er definiert Kategorien, Zeiträume und Lebenszyklusphasen. In anderen Märkten, etwa den USA, gelten wiederum andere Systeme wie LEED, die mit eigenen Bewertungsstrukturen arbeiten.
Besonders relevant ist das Global Warming Potential (GWP), also das Treibhauspotenzial, angegeben in Kilogramm CO₂-Äquivalent pro definierter Einheit. Damit Vergleiche aussagekräftig sind, muss die gewählte Einheit (z. B. m², m³, kg oder pro Panel) identisch sein – sonst entstehen verfälschte Ergebnisse.
Für eine präzise Analyse ist es daher wichtig, die deklarierten Einheiten zu prüfen oder gegebenenfalls auf eine gemeinsame Basis umzurechnen, etwa pro Quadratmeter oder pro 600 x 600 mm Platte. Ebenso sollte der A1–A3-Faktor betrachtet werden, da er die Emissionen aus Rohstoffgewinnung, Transport und Herstellung abbildet, die in der frühen Projektphase besonders entscheidend sind. Zusätzlich muss die Aktualität überprüft werden: EPDs sind nur fünf Jahre gültig und sollten danach nicht mehr für Modellierungen oder Bewertungen verwendet werden.
Was leistet Tate mit Caso Fix-Produkten?
Wir sehen es als unsere Verantwortung, EPD-Daten so bereitzustellen, dass sie Planern und Bauherren echte Orientierung bieten. Schon seit 2011 arbeiten wir mit EPDs für unsere Systembodenlösungen und treiben seither die Entwicklung von Low Embodied Carbon (LEC) Produkten aktiv voran.
Alle Systeme der Caso Fix-Reihe verfügen über ein EPD und setzen Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit: gefertigt mit 85 % Materialien, die LEC-Standards erfüllen, produziert mit 100 % erneuerbarer Energie und mit bis zu 50 % weniger gebundenem CO₂ als Branchenstandards. Ein Beispiel ist unser mehrfach ausgezeichnetes RMG600+ Caso Fix-Paneel, das Architekten und Bauherren nicht nur eine langlebige Lösung bietet, sondern auch einen nachweislich geringeren CO₂-Fußabdruck.
Alle unsere EPDs sind transparent und extern geprüft und können direkt auf den Produktseiten abgerufen werden. Zusätzlich arbeiten wir daran, die Daten noch anwenderfreundlicher aufzubereiten – etwa für Ausschreibungen oder Whole-Life-Carbon-Modelle.
Fazit
EPDs sind ein unverzichtbares Werkzeug für die Dekarbonisierung des Bauwesens. Ihr Nutzen hängt jedoch stark davon ab, dass sie korrekt verstanden und angewendet werden. Gerade die Fähigkeit, Einheiten richtig zu vergleichen und die Aktualität der Daten zu prüfen, ist entscheidend für eine faire Bewertung von Produkten und Materialien.
Mit unseren Caso Fix-Lösungen unterstützen wir Planer und Bauherren dabei, ihre Klimaziele zu erreichen – durch Produkte mit klar nachvollziehbaren, niedrigeren CO₂-Werten und transparente Datenaufbereitung. Unser Team hat bereits zahlreiche Architekten und Fachplaner dabei unterstützt, die bestmögliche Performance im Bereich Systemböden zu erzielen. Kontaktieren Sie unser Spezifikationsteam, um zu erfahren, wie unsere Caso Fix-Systeme Ihr Projekt klimafreundlicher machen können.